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Lesen Sie hier, wie es zu einem der größten Bauprojekte in Ludwigshafen kam und welche Herausforderungen und Perspektiven sich daraus ergeben.

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Die Hochstraßen Ludwigs­hafens

Herausforderungen und Perspektiven



Stand: Dezember 2024

In den nächsten Minuten erfahren Sie alles über den baldigen Lückenschluss der Hochstraße Süd, über den Abriss der Hochstraße Nord, den parallel laufenden Bau der Helmut-Kohl-Allee sowie über den Rückbau des Rathauses und des Rathaus-Centers.

Außerdem geben wir einen Ausblick, wann all diese großen Bauprojekte in Ludwigshafen abgeschlossen sein werden und welche Chancen für Ludwigshafen sich dadurch ergeben.

Was muss ich über die Hochstraßen wissen?

Ludwigshafen als wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Region

Ludwigshafen ist geprägt durch traditionsreiche Industrieniederlassungen und seine zentrale Lage in der bevölkerungsreichen Metropolregion Rhein-Neckar. Dadurch kommt der Stadt Ludwigshafen eine besondere infrastrukturelle Verantwortung zu, was sich im Ludwigshafener Hochstraßensystem zeigt. Das Hochstraßensystem wurde in den 1950er Jahren von Prof. Max Erich Feuchtinger, damals einem Pionier der deutschen Verkehrswissenschaft, entwickelt. Es besteht aus zwei Straßen, der Hochstraße Nord und der Hochstraße Süd. Diese beiden Hochstraßen sollen als Zubringer für zwei von vier Rheinquerungen in der Region dienen. Sie dienen also zur Vernetzung von hunderttausenden in der Region lebenden Menschen und als verlässliche Infrastruktur für die ansässige Industrie und Wirtschaft.

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Der Leiter des Stadtarchivs von Ludwigshafen, Dr. Stefan Mörz, über die Geschichte der Hochstraßen in Ludwigshafen.

Die Hochstraße Süd

Die Hochstraße Süd wurde zwischen 1957 und 1968 gebaut und setzt sich aus mehreren Brückenabschnitten zusammen. Ein Teil davon ist die Pilzhochstraße. Die Hochstraße Süd fungiert als eine der Hauptverbindungsachsen zwischen der Vorderpfalz und Mannheim. Die Hochstraße Süd war von Beginn an eine Besonderheit, da sie die erste größere Hochstraße in Europa war. Besonders die Stützen der Pilzhochstraße galten als architektonisches Meisterwerk und fanden weltweite Beachtung. Auch in Deutschland galt das Bauwerk als moderner und vorbildlicher Weg der Verkehrsführung und wurde deshalb vom Bundesverkehrsministerium mit hohen Zuschüssen zum Bau bedacht.

Die Hochstraße Nord

Die Hochstraße Nord wurde von 1970 bis 1981 gebaut. Ursprünglich als innerstädtische Verbindungsstraße gedacht, die sie mit einer Trasse durch die Heinigstraße mit der Hochstraße Süd verbinden sollte, wurde sie mit der Verlegung des Hauptbahnhofs deutlich größer geplant und direkt mit der A650 verbunden. Ende 1980 wurde die Hochstraße Nord offiziell eingeweiht und sollte der "Verflüssigung" des starken Verkehrs dienen. Das gesamte Hochstraßensystem war so miteinander verbunden. Die Hochstraße Nord und das ehemalige Rathaus-Center sind baulich eng miteinander verknüpft. Teile des Centers und der Parkdecks liegen direkt unter der Hochstraße Nord. Das Rathaus-Center wurde 1979 eröffnet und beinhaltete ein Einkaufszentrum, das 2021 geschlossen wurde. Im Zentrum des Center-Komplexes steht der 72 Meter hohe Rathausturm, in dem bis Ende 2021 große Teile der Stadtverwaltung Ludwigshafen untergebracht waren.

Die Bausubstanz der Hochstraßen litt unter der zunehmenden Verkehrslast

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Kleinwagen 1938

Schäden an Brücken haben auch ihre Ursache in der hohen Belastung durch den Verkehr. Dieser hat insgesamt zugenommen, besonders die Zunahme des schweren Lkw-Verkehrs spielt eine Rolle dabei.

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Kleinwagen 1997

Aber auch die Fahrzeuge selbst - egal ob Pkw oder Lkw - haben sich verändert. Beispielhaft sei der VW Käfer genannt (Produktionszeitraum 1938 bis 2013) im Vergleich zum VW Beetle (Produktionszeitraum 1997 bis 2010). Während der VW Käfer ein Leergewicht von 730 bis 930 Kilogramm auf die Waage brachte, erreichte der VW Beetle ein Leergewicht von 1.182 bis 1.292 Kilogramm.

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Die Konsequenz

Durch die deutlich gestiegene Masse an Fahrzeugen und das damit gestiegene Gewicht wurden beide Hochstraßen in Ludwigshafen zu stark belastet und haben Schaden genommen. Aufgrund der daraus resultierenden Baufälligkeit der Hochstraßen hat Ludwigshafen eines seiner größten Infrastrukturprojekte zu stemmen.

Vielfalt an Bürgerbeteiligung

Von Anfang an, seit den ersten Schadensbefunden an der Hochstraße Nord, wurden Bürger*innen transparent informiert. Der Stadtverwaltung Ludwigshafen war es immer besonders wichtig, alle Bürger*innen Ludwigshafens, aber auch Pendler*innen und Anwohner*innen sowie Vertreter*innen aus Wirtschaft, Industrie und der Region zu jeder Zeit transparent an allen Überlegungen teilhaben zu lassen.

Die Dialogangebote an die Ludwigshafener Bürger*innen

Vor Ort, unterwegs und online.

Bürgerforen

2012 lud die Stadtverwaltung das erste Mal zu einem Bürgerforum in das Kulturzentrum DasHaus ein. Dies war der Start zu zahlreichen unterschiedlichen Formaten, die alle zum Ziel hatten, so viele Menschen wie möglich zu jeder Zeit auf dem Laufenden zu halten.

Auch bei den folgenden Vor-Ort Veranstaltungen hatten die Bürger*innen die Möglichkeit mit Expert*innen ins Gespräch zu kommen.

Spaziergänge

Um das komplette Konstrukt der Hochstraße Nord mit all seinen Verflechtungen und den damit einhergehenden Problemen deutlicher zu machen, lud die Verwaltung auch zu Spaziergängen unter die Hochstraße Nord ein. Dieses Angebot wurde rege genutzt und war sehr beliebt.

Online-Sprechstunden

Als die Corona-Pandemie Bürgerforen und die Zusammenkunft mehrerer Menschen nicht mehr zuließ, war das für die Stadtverwaltung kein Grund, die Bürger*innen nicht weiter bestmöglich zu informieren. Nun fanden immer mehr Informationsveranstaltungen online statt. Diese können noch heute auf dem Youtube Kanal der Stadt angeschaut werden.

Info-Märkte in der Rhein-Galerie

Der erste Info-Markt in der Rhein-Galerie fand im Dezember 2019 statt. Die Verwaltung ging mit diesem Veranstaltungsformat direkt auf die Bürger*innen zu.

Der zweite Info-Markt in der Rhein-Galerie fand im April 2024 statt.

Informationsangebote online Zudem gibt es regelmäßige Informationen auf der www.ludwigshafen-diskutiert.de und über die Social Media-Kanäle der Stadt auf Facebook, Instagram, Mastodon, X (Twitter) und YouTube. Auch dort wurden und werden alle Follower*innen stets auf dem Laufenden gehalten.

Als wir gestartet sind mit dem gesamten Prozess, sind wir vor die Bürger getreten und haben gesagt, wir möchten dies mit Ihnen, mit euch diskutieren.

Wir möchten ganz transparent und offen sein. Wir möchten eine Internetplattform schaffen, wo alle Entscheidungsgrundlagen, die auch der Verwaltung, aber auch den Stadträtinnen und Stadträten vorliegen, für jedermann einsehbar sind.

Wir haben dieses Versprechen, dieses Transparenz-Versprechen, eingehalten und wir möchten dieses auch weiter tun.

Dr. Eva Lohse (Ehemalige Oberbürgermeisterin Ludwigshafen) 24. März 2014



Hochstraße Nord / Helmut-Kohl-Allee

Schadensbefund und Entscheidungs­findung

Welche Schäden traten auf?

Trotz regelmäßiger Prüfungen und Kontrollen zeichnete sich bei der Hochstraße Nord eine immer höhere Abnutzung ab, die zu ersten nach außen sichtbaren Handlungen führte. Im Jahr 2009 wurde in Höhe des Nordbrückenkopfes eine dauerhafteTeilsperrung für Lkw vorgenommen. 2010 wurden Fangnetze zur Sicherung angebracht, da immer wieder Betonbrocken von der Hochstraße herabstürzten. Die Kosten dafür betrugen rund 2,5 Millionen Euro. Erste Vorüberlegungen 2010 gingen noch davon aus, dass die Hochstraße für grob geschätzte 190 Millionen Euro saniert werden könnte. Nähere Untersuchungen des Bauwerks zeigten jedoch das hohe Ausmaß der Schäden, verursacht durch den Schwerlastverkehr. 2011 stand fest, dass die Hochstraße Nord nicht mehr wirtschaftlich saniert werden kann und zurückgebaut werden muss.

Hier sieht man die normale Bewehrung eines Stahlbetonbauteils (schlaffe Bewehrung) der schützende Beton darüber ist schadhaft.

Anschlussbereich vom Steg zum Boden des Hohlkastens. Im Hintergrund sind geschädigte Hüllrohre der Spannbewehrung zu erkennen.

Hier ist das Hüllrohr nicht mehr existent und die Spannbewehrung liegt frei und ist geschädigt.

Die Entscheidungsfindung unter Beteiligung der Bürger*innen

Die Ludwigshafener Stadtspitze informierte 2011 erstmals die Öffentlichkeit über Überlegungen, die marode Hochstraße möglicherweise nicht mehr in den vorhandenen Dimensionen wieder aufzubauen, sondern Alternativen prüfen zu lassen. Grundlage dafür war ein Gutachten zur Stadtentwicklung im Zusammenhang mit der Erneuerung der Hochstraße Nord. Zur Diskussion standen zu diesem Zeitpunkt ein Ersatzbau in gleichem Umfang, ein Ersatzbau mit einer deutlich größeren Dimensionierung mit drei Fahrstreifen oder eine größtenteils ebenerdige Hauptverkehrsstraße auf gleicher Länge. Im Oktober 2011 fand eine Sondersitzung des Stadtrats zur Hochstraßensanierung statt und erste Überlegungen und Verfahrensschritte wurden dargelegt. Im Januar 2012 lud die Stadtverwaltung zum ersten Bürgerforum zur Hochstraße Nord ein. Titel: "Raum für neue Stadtideen".

2012: Erstes Bürgerforum "Raum für neue Stadtideen"

Mai 2013: Zweites Bürgerforum "City West – Raum für neue Stadtideen"

Januar / Februar 2014: Drittes und viertes Bürgerforum

Januar / Februar 2014: Start der Online-Beteiligung "Abriss der Hochstraße Nord... und was kommt danach?" mit Variantendiskussion

Februar 2015: Fünftes Bürgerforum "City West – Stadtstraße lang: Wie geht es weiter?"

Januar 2016: Sechstes Bürgerforum zum Stand der Planungen sowie des ÖPNV- und Verkehrskonzepts

Mai 2016: Siebtes Bürgerforum zur Stadt- und Grünplanung

April 2018: Achtes Bürgerforum: "Offen informieren, integriert planen"

November 2018: Bürgerinformation zum Kauf des Rathaus-Centers

April 2019: Neuntes Bürgerforum zum aktuellen Planungsstand Hochstraße Nord mit anschließendem Online-Dialog

Dezember 2019: Info-Markt mit dem Titel "Nord, Süd? Oben, unten?" zu den Hochstraßen in der Rheingalerie

Mai 2021: Digitales Bürgerforum Stadtstraße und Online-Sprechstunde

Mai 2022: Online-Informationsreihe zu den Hochstraßen

August 2023: Online-Sprechstunde Hochstraßen

April 2024: Info-Markt in der Rheingalerie

Schnell wurde klar: Die Bürger*innen hatten eine eindeutige Tendenz

Die Stadtverwaltung strebte in der Folge noch intensivere Variantenprüfungen an. Sowohl der Wiederaufbau in Brückenkonstruktion als auch eine ebenerdige Straßenführung wurden dabei genauer untersucht und in ihrer Ausprägungen nochmals spezifiziert. Die zweite Variante einer breiteren Hochstraße wurde dagegen im Vorhinein verworfen.

Es wurden mehrere Spaziergänge entlang der geplanten Stadtstraße angeboten.

Die Spaziergänge führten unter die Hochstraße Nord.

Fachexpert*innen der Verwaltung erklärten die komplexe Bauweise der Hochstraße Nord und skizzierten den zukünftigen Verlauf der geplanten Straße direkt vor Ort.

Das Dialogangebot der Spaziergänge erfreute sich einer hohen Resonanz.

Damit sich interessierte Bürger*innen ein direktes Bild von den Schäden sowie den neuen Perspektiven machen konnten, wurden von der Stadtverwaltung und der Wirtschafts­Entwicklungs­Gesellschaft (W.E.G.) Ludwigshafen geführte Spaziergänge angeboten. Diese waren sehr beliebt und schnell ausgebucht. An acht Stationen wurde dabei anhand von Computervisualisierungen gezeigt, wie sich die Räume unter der Hochstraße verändern – je nachdem, welche Straßenvariante man zugrunde legte.

Im dritten und vierten Bürgerforum im Januar und Februar 2014 wurden dann vier verschiedene Varianten zur Diskussion gestellt: "Hochstraße neu", "Hochstraße versetzt", "Stadtstraße kurz" und "Stadtstraße lang". Es startete zusätzlich eine Online-Beteiligung mit dem Titel "Abriss der Hochstraße Nord... und was kommt danach?" mit Variantendiskussion.

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Online-Beiträge

In der Auswertung der Variantendiskussion entstand ein Meinungsbild der Bürger*innen Ludwigshafens mit einer klaren Tendenz zur "Stadtstraße lang". Der Auswertungsbericht der Bürgerbeteiligung wurde öffentlich gemacht und dem Stadtrat übergeben.

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Wie entschied der Stadtrat?

Am 24. März 2014 hatte sich der Stadtrat in einer Sondersitzung für die Vorzugsvariante "Stadtstraße lang" mit einem 10-Punkte-Katalog entschieden, mit der die Stadt Ludwigshafen in die Finanzverhandlungen mit Bund und Land eintrat. Ingenieure, Stadt- und Verkehrsplaner*innen sowie Umweltexpert*innen verfeinerten die Vorzugsvariante "Stadtstraße lang" als Ersatz für die kaputte Hochstraße Nord planerisch weiter und hatten dabei Anregungen aus der Bürgerschaft und der Politik aufgenommen. Der Stadtrat entschied sich am 23. März 2015 mit großer Mehrheit für die "weiterentwickelte Stadtstraße". Anschließend gab es weitere Entscheidungen im Stadtrat und in Gremien und Umsetzungen von baurechtlichen Vorgaben, die den Weg zur Umsetzung der Stadtstraße ebneten.

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Der Stadtvorstand kurz nach der Stadtratsentscheidung, am 23. März 2015, im Gespräch.

Hochstraße Süd

Schadensbefund, Entscheidungs­findung und Abriss

Welche Schäden traten auf?

Seit Fertigstellung der Hochstraße Süd 1968 gab es laufend größere Bau- und Sanierungsmaßnahmen zum Unterhalt der Brücke. Bei turnusmäßigen Überprüfungen des Teilabschnitts Pilzhochstraße wurde festgestellt, dass sich bisher schon bestehende Risse vergrößert hatten. Gutachter*innen und Ingenieur*innen haben daraufhin das Bauwerk geprüft und aufwändig nachberechnet.

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Die Konsequenz

Die Pilzhochstraße musste abgerissen werden. Es gab keine technische Möglichkeit, sie zu unterstützen oder zu sanieren.

Am 22. August 2019 wurde die Hochstraße Süd für den Verkehr gesperrt.

Aus Sicherheitsgründen hat die Stadt Ludwigshafen zudem am 22. November 2019 die Durchfahrten unter der Pilzhochstraße gesperrt.

Der Stadtrat wurde über die Ergebnisse informiert

Brückenexpert*innen und Fachingenieur*innen der Stadtverwaltung haben den Bau- und Grundstücksausschuss und den Stadtrat im November/Dezember 2019 über Ergebnisse der Berechnungen informiert. Beide Gremien haben einstimmig dem Eilantrag für den umgehenden Abriss zugestimmt.

Die Bürger*innen wurden mit ins Boot geholt

Auch die Bürger*innen wurden beteiligt und über alle Ereignisse transparent informiert. In Bürgerforen konnten sie ihre Fragen direkt an Fachexpert*innen stellen und wurden so aus erster Hand informiert.

17. April 2018: Achtes Bürgerforum zur integrierten Planung und zeitlichen Vertaktung der Bauarbeiten Hochstraße Nord und Hochstraße Süd

10. April 2019: Neuntes Bürgerforum zu den Hochstraßen

12. Dezember 2019: Info-Markt in der Rhein-Galerie: "Nord, Süd? Oben, unten?"

Weiter beteiligen - trotz Pandemie

Juni 2020: Online-Bürgersprechstunde zum Abriss der Pilzhochstraße

Oktober / November 2021: Online-Dialog der Stadtverwaltung mit Bürger*innen zum Ersatzbau

Auch zur Hochstraße Süd wurden die Bürger*innen weiter regelmäßig informiert.

Selbst als 2020 die Corona-Pandemie große Bürgerforen in Präsenz nicht mehr zuließ, entwickelte die Verwaltung neue Möglichkeiten der Beteiligung. So gab es zum Beispiel Online-Sprechstunden in denen Bürger*innen und Anwohner*innen ihr Fragen live an die Verwaltungsspitze und an Expert*innen stellen konnten.

Der Abriss

Bereits am 20. Januar 2020 wurde die Baustelle zum kontrollierten, sicheren und erschütterungsarmen Abriss der Brücke eingerichtet.

Bevor die Pilzhochstraße abgerissen werden konnte, musste die Brücke mit Stützen aus Baumstämmen stabilisiert werden.

Der Bagger musste den Stahlbeton "abbeißen".

Mit Wasser wurde der Staub niedergeschlagen. Die Staubentwicklung durch die Abrissarbeiten konnte so reduziert werden.

Schritt für Schritt biss sich der "Dino" durch den Beton.

Insgesamt drei Bagger machten sich an der alten Brücke zu schaffen.

Selbst in der Nacht gingen die Arbeiten weiter, um den Abriss so schnell wie möglich durchzuführen.

Bei sommerlichen Temperaturen wurde der Abriss von vielen Interessierten begleitet.

Bevor der Rückbau abschnittsweise erfolgen konnte, wurde die Pilzhochstraße Zug um Zug mit eigens angefertigten Baumstammkonstruktionen unterstützt, um einen unkontrollierten Einsturz auszuschließen. Als im März 2020 die Corona-Pandemie zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben führte, wirkte sich dies auch auf die Arbeiten auf der Baustelle aus. Trotz allem gelang der Durchbruch an der Mundenheimer Straße, einem der wichtigsten Teilstücke, ohne Probleme. Danach ging es auch aufgrund der wachsende Routine Schlag auf Schlag, und die Bagger "knabberten" sich gen Westen durch.

Die Nacharbeiten zum Abriss der Pilzhochstraße waren Ende Oktober erfolgreich abgeschlossen. Dass eine so große Maßnahme ohne Zwischenfälle, Unfälle und größere Schäden vonstattengehen konnte, ist ein schöner Erfolg und keine Selbstverständlichkeit.

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Eindrücke vom Abriss der ersten Passage.

Hochstraße Nord / Helmut-Kohl-Allee

Rückbau von Rathaus und Rathaus-Center

Rückbau von Rathaus und Rathaus-Center

Das Rathaus hat das Stadtbild über lange Zeit geprägt.

Aufgrund erheblicher Mängel in der Brandschutz- und Gebäudetechnik des im Jahr 1979 erbauten Rathausturms war die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet. Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung aus den Etagen 5 bis 15 mussten das Rathaus deshalb Ende 2016 verlassen.

2020 stellte ein von der Stadt beauftragtes Planungsbüro fest, dass eine Sanierung des Rathauses teurer sein würde als der Abriss und ein Neubau. Deshalb stimmte der Stadtrat im September 2020 dem Abriss des Rathauses und des Rathaus-Centers zu. Er machte damit auch den Weg frei für die Prüfung einer optimierten Streckenführung der geplanten Stadtstraße. Die Ergebnisse der Prüfung wurden im Mai 2021 dem Stadtrat und der Bürgerschaft vorgestellt.

Die markanten roten Buchstaben des Schriftzugs "Rathaus-Center" wurden in luftiger Höhe abmontiert.

Ende 2021 schloss das Rathaus-Center seine Pforten. Der Bürgerservice sowie alle restlichen Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung zogen aus dem Rathaus aus. Im März 2022 begannen dann die Rückbauarbeiten von Rathaus und Rathaus-Center, die voraussichtlich bis Anfang 2026 abgeschlossen sein werden.

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Der Projektleiter Klaus Möller führt durch das geschlossene Rathaus und Rathaus-Center.

So läuft der Rückbau von Rathaus und Rathaus-Center ab

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Der Projektleiter Klaus Möller spricht zum Rückbau des Rathaus und Rathaus-Centers.

Neben der Entkernung und Schadstoffentsorgung innerhalb des Gebäudekomplexes, startete Ende März 2024 auch der Rückbau der komplexen Hochhausfassade am Rathausturm. Schritt für Schritt mussten die Fassadenelemente mit von außen sichtbaren Klettermastbühnen und „Außenfahrstühlen“, nach unten befördert werden. Nach dem Fassadenabbau startet dann der mineralische Rückbau des Turms, wo zunächst mit Minibaggern von oben nach unten gearbeitet wird.

Der Rathausturm wurde zunächst entkernt…

…und der Schutt Schritt für Schritt entsorgt.

Dann wurde schließlich auch von außen der Rückbau des Rathausturms sichtbar.

Auch am östlichen Teil des Rathaus-Centers begannen Rückbauarbeiten.

Die ersten Etagen waren schnell von den Fassaden befreit.

Mit „Außenfahrstühlen“ wurden die schweren Fassadenelemente nach unten gebracht.

Der Fassadenrückbau ist inzwischen stark vorangeschritten.

Hochstraße Süd

Planung, Entscheidungs­findung und Bauphase

Gute Nachrichten für den Ersatzbau

Dank des neu eingeführten Planungsbeschleunigungsgesetzes durch den Bund, kann der Ersatzbau für den Lückenschluss an der Hochstraße Süd deutlich schneller gebaut werden.

Exkurs: Planungs­beschleu­nigungs­gesetz und die Bedeutung für die Stadt Ludwigshafen

Dank des neuen Planungsbeschleunigungsgesetzes, das der Bund im Juni 2020 verabschiedet hat, steht der Stadt Ludwigshafen einem schnellen Wiederaufbau der Hochstraße Süd nichts im Wege. Durch das Planungsbeschleunigungsgesetz werden die sonst sehr langen Planungszeiten eines solch großen Bauvorhabens deutlich verkürzt. Voraussetzung dafür ist: Die neue Brückenkonstruktion muss mit den gleichen Dimensionen (Streckenführung, Breite, Höhe, Zahl der Fahrbahnen) wie bisher gebaut werden.

Planung Ersatzbau

Ein Expertenteam aus Stadtverwaltung, Bauprojektgesellschaft (BPG) sowie beauftragter Ingenieurgemeinschaft haben unterschiedliche Varianten für den Ersatzbau geprüft und berechnet. Am Ende gab es zwei favorisierte Varianten:

Eine moderne Betonkonstruktion sowie eine kombinierte Beton-/Stahlvariante

Beide Varianten sind deutlich leiser als die ursprüngliche Pilzhochstraße sowie durch konstruktive Vorgaben wie Fahrzeugrückhaltesysteme nach aktuellem Standard sicherer für die Autofahrerinnen und -fahrer. Beide Varianten berücksichtigen einen Radweg unterhalb der Brücke.

Stadtrat entscheidet sich für Spannbeton­kon­struk­tion

Diese beiden Brücken-Varianten wurden dem Stadtrat im Oktober 2021 von der Stadt vorgestellt. Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Montag, 29. November 2021, in einer Sondersitzung der Planungsvariante einer Spannbetonkonstruktion als Ersatzbau für die abgerissene Pilzhochstraße zugestimmt und der Verwaltung den Auftrag zur finalen Entwurfsplanung erteilt.

Visualisierung der neuen Hochstraße Süd

Überflug in Richtung Konrad-Adenauer-Brücke

Gute Nachrichten gab es am 14. Juli 2023

Es gab eine Zusage von Bund und Land für die Förderung für das Gesamtprojekt Hochstraßen. Bund und Land übernehmen auf der Basis des Förderantrages der Stadt vom 26. Oktober 2022 insgesamt 85 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.

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Grundsteinlegung: Es geht los!

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat am 31. Oktober 2023 gemeinsam mit Daniela Schmitt (Landesministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz) und Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck den Grundstein zum Ersatzneubau der abgerissenen Pilzhochstraße an der Hochstraße Süd gelegt.

Viele Gäste trafen sich am 31. Oktober 2023 zur Grundsteinlegung auf dem Baufeld der Hochstraße Süd.

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, und die Landesministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Daniela Schmitt.

Zentraler Moment der Feierlichkeit: In den Grundstein wurde eine Zeitkapsel gelegt, unter anderem mit Bauplänen, einer Tageszeitung und einer Flasche Wein.

Die Oberbürgermeisterin und der Bundesverkehrsminister im Gespräch.

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Die Modernisierung des Hochstraßensystems in Ludwigshafen ist dringend notwendig. Als Bundesverkehrsminister habe ich immer gesagt, dass ich dieses für die Stadt Ludwigshafen und die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar bedeutende Projekt unterstützen werde. Dieses Versprechen wird nun umgesetzt: Der Bund fördert die Hochstraße mit 334,5 Millionen Euro. Damit machen wir den Weg frei für die wichtige Modernisierung der B 37 und B 44 in Ludwigshafen, stärken den Industriestandort Ludwigshafen und leisten so einen Beitrag zur Sicherung des Wohlstands und der Arbeitsplätze in der Region.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing 31. Oktober 2023

Der Ersatzbau entsteht

Nach Gründungsarbeiten für den Bau der neuen Brücke wurde im Juni 2024 der erste Abschnitt im hinteren Bereich des Faktorhauses fertiggestellt. Es folgte der zweite, 72 Meter lange Brückenteil hinter dem Faktorhaus. Die Betonarbeiten am Überbau wurden nachts ausgeführt, um die innerstädtische Verkehrslage nicht zusätzlich zu belasten. Dabei wurden 680 m³ Beton verarbeitet. Im Juli 2024 wurden die Arbeiten an den Überbauten der neuen Brücke weiter westlich über die Mundenheimer Straße planmäßig gestartet. Dazu wurde die Mundenheimer Straße im Bereich der Durchfahrt zum Berliner Platz für den öffentlichen Nahverkehr und den Kraftverkehr gesperrt. Für Fußgänger*innen und Radfahrende wurde ein Tunnel errichtet.

Im Oktober und November 2024 wurden dann die Teile der Brücke im Baufeld zwischen Faktorhaus und Dammstraße oberhalb der rnv-Gleise in beide Richtungen fertiggestellt. Parallel dazu wurden westlich der Berliner Straße, aber auch auf dem Baufeld entlang der Dammstraße, Fundamente und Pfeiler sowie Traggerüste für die nächsten Brückenabschnitte hergestellt.

Mit einem großen Bohrgerät starteten die Gründungsarbeiten für die neue Brücke.

Das Baufeld befindet sich hinter dem Faktorhaus mit Anschluss an die Konrad-Adenauer-Brücke.

Der Ersatzbau von unten in Richtung Westen.

Die eingeschalte Brücke im Bereich des Berliner Platzes…

…und fertig betoniert.

Blick auf das Baufeld Richtung Faktorhaus, wo sich die Brücke inzwischen über die Mundenheimer Straße erstreckt.

Ein Verbindungstunnel für Fußgänger*innen und Radfahrende wurde gebaut. Im Dezember 2024 wurde die Mundenheimer Straße wieder freigegeben.

Die Fortschritte des Ersatzbaus im Dezember 2024.

Die Weiße Hochstraße wird saniert

Direkt zwischen der abgerissenen Pilzhochstraße und der Pylonbrücke liegt das Teilstück, das "Weiße Hochstraße" genannt wird. Diese wird seit Herbst 2023 saniert. Im Zuge der Arbeiten traten neue, ungeplante Herausforderungen zu Tage. Da die Qualität der modernisierten Brücke Priorität hat, wurde beschlossen, nicht zu Gunsten der Zeit auf Qualitätsansprüche zu verzichten. Dies erfordert ein Umplanen und eine neue Vertaktung der Bauphasen. (Stand: Dezember 2024)

Der Dialog geht weiter - online und vor Ort

Neben Online-Dialogen zu den Hochstraßen und zu einem möglichen Fahrradweg unter der Hochstraße Süd, fanden auch einige Anwohner-Spaziergänge vor Ort statt.

Die Oberbürgermeisterin führte über die Baustelle.

Die Fachexpert*innen rund um Projektleiter Majed Nasser erklärten die anstehenden Bauarbeiten an der neuen Brücke.

Mit Helm und Warnweste ging es für die Anwohner*innen über die Baustelle.

So wurden die Menschen, die Tag für Tag die Baustelle buchstäblich vor der Tür haben, über die Planungen und die nächsten Schritte informiert. Vor Ort konnten so alle Fragen direkt an die Ingenieur*innen der Stadt gestellt werden.

Hochstraße Nord / Helmut-Kohl-Allee

Planung und Entscheidungs­findung

Wichtige Verbesserung: Die Stadtstraße wird verschwenkt gebaut

Die Idee, die Stadtstraße leicht verschwenkt Richtung Süden zu bauen, hatte sich im Spätsommer und Herbst 2020 ergeben. Erste und vorsichtige Prüfungen ergaben, dass eine sanfte Verschwenkung mehrere Vorteile mit sich bringen könnte: Bauzeiten könnten entzerrt und - als wesentliches Kriterium - Bauabläufe deutlich vereinfacht werden. In der Folge würden auch die Verkehrsbelastungen spürbar reduziert werden. Zudem könnte diese Variante wirtschaftlicher gebaut werden, da bestimmte Kostenfaktoren entfallen würden. Davon ausgehend und mit einem Votum des Stadtrates im Rücken, hatten die Stadtverwaltung und beauftragte Ingenieur*innen diese Überlegungen vertieft. Das Ergebnis: Die verschwenkte Stadtstraße ist technisch machbar, sie ist für die Anwohner*innen verträglich und für die Ökologie neutral. Zudem könnten die zu erwarteten Verbesserungen, vor allem die Entlastungen für die Verkehrsteilnehmer*innen und damit für Stadt und Region sowie die verkürzten Bauphasen, umgesetzt werden.

Name gefunden: Aus der Stadtstraße wurde die Helmut-Kohl-Allee

Mit der Entscheidung, eine Stadtstraße anstatt einer neuen Hochstraße zu bauen, musste ein Straßenname gefunden werden. Im Juni 2021 stimmte der Stadtrat mit klarer Mehrheit der Benennung der Stadtstraße in Helmut-Kohl-Allee zu. Damit ehrte die Stadt den 2017 verstorbenen ehemaligen Bundeskanzler. Dr. Helmut Kohl war geborener Ludwigshafener und lebte bis zu seinem Tod in Oggersheim.

Die Benennung unserer Stadtstraße nach Dr. Helmut Kohl ist angemessen und würdig: Als großer und bekennender Europäer ist es ihm immer gelungen, Brücken zu schlagen und Menschen zusammenzuführen. Ich freue mich, dass der Rat diese Entscheidung nun so getroffen hat.

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck 17. Juni 2021

Was passierte im Stadtrat und der Politik?

Im Jahr 2023 wurden grundlegende und äußerst wichtige Entscheidungen getroffen:

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Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck zur Förderzusage.

Am 14. Juli 2023 sagten Bund und Land eine Förderung für das Gesamtprojekt Hochstraßen zu. Sie übernehmen auf der Basis des Förderantrages der Stadt vom 26. Oktober 2022 insgesamt 85 Prozent der so genannten zuwendungsfähigen Kosten. Dabei übernimmt der Bund 60 Prozent, 25 Prozent das Land Rheinland-Pfalz. Der Rest muss von der Stadt Ludwigshafen bezahlt werden.

Am 17. Juli 2023 stimmte der Stadtrat mehrheitlich der Ausschreibung der Bauarbeiten für die so genannte Westbrücke der Helmut-Kohl-Allee zu, die von der A650 über das Gelände des Hauptbahnhofs führt. Der 15. August 2023 stellte einen weiteren zentralen Meilenstein dar: Das Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses für den Abriss der Hochstraße Nord und den Bau der Helmut-Kohl-Allee durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) stellte die Baugenehmigung für alle kommenden Arbeiten in diesem Bereich dar.

Der Landesbetrieb Mobilität bestätigt uns damit eine ausgewogene und solide Planung. Wir haben nun Rechtssicherheit und können nach vorne schauen. [...] Denn die Helmut-Kohl-Allee, die wir nun bauen dürfen, öffnet uns den Raum und den Weg zu einem neuen, sozial und ökologisch nachhaltigen Stadtquartier. Wir stehen vor einer riesigen Chance für unsere Stadtentwicklung

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck 15. August 2023



Exkurs: Was ist ein Plan­fest­stellungs­beschluss?

Die Hochstraße Nord ist eine Bundesstraße, die B 44. Bundesfernstraßen dürfen gemäß Fernstraßengesetz nur gebaut werden, wenn der Plan vorher festgestellt ist. Das bedeutet, es wird förmlich nach Durchlaufen eines streng geregelten Verfahrens festgestellt, dass das Vorhaben einschließlich der notwendigen Folgemaßnahmen im Hinblick auf alle von ihm berührten öffentlichen Belange zulässig ist. Hierfür werden im Zuge der Überprüfungen alle Akten und Gutachten gesichtet und bewertet; in eigenen Terminen werden die so genannten Träger öffentlicher Belange (beispielsweise: Denkmalämter, SGD Süd, Stadt Mannheim, Deutsche Bahn) gehört und diese können ihre Einwände erheben oder Hinweise geben. So wird sichergestellt, dass in einem Planungsverfahren viele unterschiedliche Perspektiven zum Tragen kommen und Interessen gegeneinander abgewogen werden.

Erste Vorarbeiten werden sichtbar

Ende 2023 fanden so an verschiedenen Stellen rund um die Hochstraße Nord entlang von Gleisanlagen und Straßen Rodungsarbeiten von Büschen und Bäumen statt. Die Rodungen werden durch das Pflanzen von über 900 Bäumen mehr als kompensiert. Anfang 2024 fanden zudem Kanalverlegungen und Herstellungen von Schachtbauwerken im Zuge des Baus der Helmut-Kohl-Allee im Bereich der Hochstraße Nord statt.

Der Messplatz während der Bauarbeiten.

Im Sommer 2024 starteten im Mittelbereich der neuen Helmut-Kohl-Allee die vorbereitenden Arbeiten und die Kampfmittelsondierung im Bereich des Messplatzes und des Parkplatzes Jaegerstraße. Diese Flächen werden später zum überwiegenden Teil von der Helmut-Kohl-Allee und den zugehörigen Rad- und Gehwegen überbaut sein. Die Flächen mussten lagenweise und kleinteilig abgeschoben und baubegleitend mit einem Flächensondiergerät befahren werden, da in diesem Bereich nach dem Zweiten Weltkrieg sehr viel Kriegs- und Bauschutt eingebaut wurde.

Los geht's an der Westbrücke

Die so genannte Westbrücke stellt ein zentrales Element der neuen Helmut-Kohl-Allee dar und verbindet zukünftig die Autobahn 650 mit der künftigen Stadtstraße. Sie führt über die Gleise der Deutschen Bahn, weshalb der Stadtrat vorgezogene Ausschreibungen für Bauarbeiten der Westbrücke genehmigte, um dies mit der Deutschen Bahn zeitlich abstimmen zu können und eventuell starke zeitliche Verzögerungen beim Bau der Helmut-Kohl-Allee zu verhindern.

Die Visualisierung der geplanten Westbrücke (Stand: April 2024).

Mit Kampfmittelsondierungen im Bereich des Ziegeleiweges begannen im April die Arbeiten für die neue Westbrücke. Ebenfalls im Frühjahr wurden die ersten Spundwänden entlang der bestehenden Hochstraße Nord errichtet, um die Fahrbahn zu stützen und den Erdwall abzutragen.

Im November 2024 erfolgten dann die Betonarbeiten für das Fundament des so genannten Widerlagers West, also der Auffahrtsrampe von der A650 kommend auf neuen Westbrücke. Das Widerlager Ost, also das andere Ende der neuen Westbrücke, entsteht später im Bereich der Lorient-Allee. Auch hier haben schon vorbereitende Maßnahmen begonnen.

Eberhard Küssner, Gesamtprojektleiter Hochstraßen Ludwigshafen, gibt ein Update zum Baubeginn der neuen Westbrücke.

Wie wurden die Bürger*innen informiert und beteiligt?

Die Helmut-Kohl-Allee war auch ein großer Teil einer Online-Sprechstunde zu den Hochstraßen am 3. August 2023. Nicht zuletzt aufgrund der Entscheidung des Stadtrates, die Weichen für den Bau der Westbrücke an der Hochstraße Nord zu stellen, rückte auch der geplante Abriss der Hochstraße Nord und der Bau der Helmut-Kohl-Allee wieder vermehrt ins öffentliche Interesse.

Die Stadtverwaltung wollte die Online-Sprechstunde nutzen, um an die Planungsgeschichte zu erinnern und die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Vorhaben zu erläutern. Es gab Raum für Fragen und Diskussionen. Als Gesprächspartner*innen standen Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, Teile des Stadtvorstands und Expert*innen der Stadtverwaltung zur Verfügung.

Wie geht's weiter?

Ein Ausblick

Wie geht's weiter an der Hochstraße Süd?

Nach aktuellem Stand werden alle Arbeiten, die Sanierung der Weißen Hochstraße sowie der Neubau der ehemaligen Pilzhochstraße, im Jahre 2026 beendet sein. Somit wird die Hochstraße Süd mit ihrem Anschluss an die Konrad-Adenauer-Brücke ab 2026 wieder voll befahrbar sein.

Blick aus dem Faktorhaus in Richtung Westen.

Die neue Hochstraße Süd mit Blick auf die Konrad-Adenauer-Brücke.

Blick auf die Heinigstraße.

Unter der Hochstraße Süd ist ein Radweg für Pendler*innen geplant.

Zudem gibt es konkrete Ideen und Planungen für einen Ausbau der Pendler*innen-Radroute unter der Hochstraße Süd und für einen Ausbau des ÖPNV.

Sobald es dazu mehr Informationen gibt, werden wir natürlich auf der www.ludwigshafen-diskutiert.de und in den Sozialen Medien Informieren.

Wie geht's weiter an der Helmut-Kohl-Allee?

Der alte Nordbrückenkopf

Für den Bau der Helmut-Kohl-Allee stehen noch grundlegende Arbeiten zum Anschluss der neuen Stadtstraße an. So beginnen vorbereitende Arbeiten 2025 am Nordbrückenkopf. Der Nordbrückenkopf ist der östliche Bereich der Helmut-Kohl-Allee und verbindet diese mit der Kurt-Schumacher-Brücke. Hier steigt die ebenerdige Straße wieder an, so dass der Verkehr auf die Brücke geführt wird. Während der Bauzeit werden hier unter anderem provisorische Brückenelemente verbaut, um den Verkehrsfluss so wenig wie möglich zu stören.

Der neue Nordbrückenkopf. Die schraffierten Stellen sind Entwicklungsflächen (Stand: April 2024).

Voraussichtlich Mitte 2026 steht der Abriss des "Würfelbunkers" an. Der Hochbunker steht im Bereich des Nordbrückenkopfes und muss ebenfalls weichen.

Für den Herbst 2027 ist die Verkehrsfreigabe für die Westbrücke geplant, voraussichtlich 2031 sollte die gesamte Helmut-Kohl-Allee fertig sein.

Entlang der Helmut-Kohl-Allee entsteht dann ein neues Stadtquartier, mit dessen Planung die Lu-City Entwicklungs-GmbH (LCE) beauftragt ist.

Visualisierung der neuen Helmut-Kohl-Allee

Überflug vom Hauptbahnhof zur Kurt-Schumacher-Brücke (Stand: April 2024)

Hinweis: Die schraffierten Flächen sind Entwicklungsflächen.



Kurzer Rückblick & Ausblick auf die Fertigstellung

Eines der herausforderndsten Kapitel der Ludwigshafener Stadtgeschichte wird mit dem Ersatzbau der Pilzhochstraße und der Sanierung der Weißen Hochstraße auf der einen Seite und dem Abriss der Hochstraße Nord und dem Bau der Helmut-Kohl-Allee auf der anderen in Zukunft geschlossen. Ab 2026 werden wieder Fahrzeuge über die gesamte Hochstraße Süd rollen, Anfang 2031 soll dann auch die neue Helmut-Kohl-Allee fertig sein. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für die Stadt Ludwigshafen.

Miteinander im Gespräch bleiben

Es gibt also vieles, über das gesprochen werden muss: in der Stadtgesellschaft, in der Politik und der Verwaltung. Die Stadtverwaltung wird ihren Dialog mit den Bürger*innen konsequent weiterführen - als Informationsangebot und als Austausch, um zu reden und um zuzuhören, um zu diskutieren und um sich gemeinsam auf gute Lösungen für Ludwigshafen zu verständigen.

Immer informiert bleiben

Zur Veranschaulichung der Bauarbeiten rund um den Ersatzbau an der Hochstraße Süd und dem Bau der Helmut-Kohl-Allee gibt es auf YouTube eine Serie mit regelmäßigen Baustellen-Updates. Eberhard Küssner, Gesamtprojektleiter Hochstraßensystem Ludwigshafen, erklärt Schritt für Schritt wie die Bauarbeiten durchgeführt werden.

Auch im städtischen Podcast „Ludwigshafen, schon gehört? Der Podcast der Stadtverwaltung“ gibt es mehrere Folgen, die sich mit dem Hochstraßensystem und dem Rückbau des Rathauses und des Rathaus-Centers beschäftigen. Der Podcast kann auf dem städtischen YouTube-Kanal und überall dort gehört werden, wo es Podcasts gibt.

Dialogangebot

Auch in Zukunft wird es weitere Beteiligungsformate geben. Informationen dazu finden Sie auf www.ludwighafen-diskutiert.de und den städtischen Social Media-Kanälen.